Schutz der Böden

Warum müssen die besten Böden Bayerns im Gäuboden bei Obertraubling bewahrt und vor Bebauung, Versiegelung und Durchschneidung geschützt werden?:

1. Bodenfruchtbarkeit und Ernährung
Der  bayerische Gäuboden beginnt südöstlich von Regensburg bei Obertraubling und zieht sich in nur ca.5km Breite Richtung Straubing. Es handelt sich um die ebenen Lößlehmböden auf ca.5-20m tiefem kalkhaltigem Löß, das Beste ,was es in Bayern gibt. Diese in Bayern relativ seltenen Böden sind deswegen in der landwirtschaftlichen  Bodenschätzung auch am höchsten eingestuft. Die Böden bringen  die höchsten Erträge mit vergleichsweise geringem Aufwand (Energie, Düngung …) pro erzeugter Tonne Weizen (Kartoffeln, Rüben….). Auch weltweit gesehen haben diese Böden (ohne Bewässerung) mit die höchsten Erträge.
Für die Stadt Regensburg bildete der Gäuboden seit Römerzeiten (s. ausgegrabene Villen in Burgweinting und unter BMW-Werk)und im Mittelalter( Gutsbetriebe der Klöster und des Adels) die Ernährungsgrundlage.
Diese fruchtbarsten stadtnahen Böden müssen auch heute und in Zukunft für die städtische und regionale Ernährungssicherung  erhalten werden.


2. Wasserhaushalt
Die Versiegelung des Gäubodens fördert Hochwasser und verringert Grundwasserbildung:

Das Pflanzenwachstum ist hier  deswegen so hoch, gleichmäßig und sicher, weil diese  Böden die  unregelmäßigen Jahresniederschläge voll aufnehmen und  speichern können und  sehr tief durchwurzelbar sind. Auch die zukünftig zu erwartenden häufigeren Starkniederschläge können auf diesen ebenen und tiefgründigen Böden aufgenommen und gefiltert werden. Dadurch werden Hochwasserereignisse  abgepuffert und kann Grundwasser gebildet werden.


3.Klimaschutz
Die Bebauung des Gäubodens verschlechtert das Klima:

Das starke Pflanzenwachstum bindet hier sehr viel CO2 aus der Atmosphäre, das  in der Pflanzensubstanz gebunden wird und  als Humus im Boden gespeichert werden kann.
Gleichzeitig wird dabei Sauerstoff erzeugt und Wasser verdunstet. Die Vegetation befeuchtet und kühlt die Luft in Trockenzeiten und Hitzeperioden .
 Im Winter kann die schadstoffbelastete Luft der Stadt und der Vororte über den Gäuboden zwischen Niedertraubling und Neutraubling nach Südosten zum Donautal abfließen. Durch eine Bebauung dieser Flächen mit der Ostumfahrung Niedertraubling mit hohen Dämmen und folgender Gewerbe- und Industriebebauung wäre der Kaltluftabfluß im Winter stark  behindert und im Sommer würden die ohnehin steigenden Temperaturen durch die Versiegelung noch stärker ansteigen.


4. Naturschutz
Die Durchschneidung und Versiegelung des Gäubodens vernichtet Lebensräume:

Der Gäuboden bietet gute wertvolle Lebensräume in den tiefgründigen Böden(Regenwürmer….., Bodenleben, das (Schad-)Stoffe  gut abbauen kann) und auf den Feldern (Hasen, Rehe…),die in letzter Zeit durch vielseitigere Anbaumethoden und Fruchtfolgen ökologisch verbessert wurden( Zwiebeln, Kürbisse, Winterbegrünung, Ökologischer Anbau).Es ist hier das Ziel und besteht die realistische Möglichkeit, auch auf sehr guten landwirtschaftlich genutzten Böden die Biodiversität durch  Strukturelemente( Bäume ,Hecken, Bachrenaturierung…)  weiter zu verbessern, da Betriebe auf Ökologischen Landbau umgestellt haben.


5. Verlärmung und Lichtverschmutzung
Der Gäuboden ist  noch eine der wenigen nicht durch Fernstraßen , Großstädte und Industriegebiete durchschnittenen Landschaften. Er bildet  eine der selten gewordenen  schützenswerten Ruhe- und (nachts)Dunkelzonen im Land. Der Lärmpegel und die Lichtverschmutzung würde durch den Straßen-, Gewerbe-und Industriebau extrem zunehmen.


6. Landschaftsschutz und Wohnqualität
Die Bebauung des Gäubodens verschlechtert die Wohnqualität der umliegenden Gemeinden:
 
Die typische Landschaft des Gäubodens mit dem weiten Blick über die Felder zu den Bergen des Bayerischen Waldes würde durch die Bebauung  zerstört.
Der Gäuboden zwischen  Niedertraubling und Neutraubling ist der letzte verbliebene  große Grünzug im industriellen Ballungsraum südöstlich von Regensburg und von großer Bedeutung für die dort wohnende Bevölkerung. Er bildet eine grüne  Verbindungsachse  von der Stadt über Obertraubling zu den Erholungsgebieten am Guggenberger- und Roither Weiher, die  mit  einem ruhigen Fahrradweg abseits der Straßen   verbunden werden sollten.
 Die für den unnötigen Bau der Ostumfahrung Niedertraubling erworbenen Grundstücke sollten verwendet werden, um den Gäuboden ökologisch und landschaftlich weiter zu verbessern. Damit sollten Alleen und Hecken gepflanzt und der Litzelbach und Lohgraben renaturiert werden.
Durch solche Maßnahmen könnte man die Wohn-und Lebensqualität der hier lebenden Bevölkerung weiter verbessern im Gegensatz zu der Bebauung des Gäubodens.

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